Wunderwelt Grindelwald
Erinnerungen
Schon damals, Anfang der Achtzigerjahre, überraschte uns das so schöne Naturfreundehaus in Grindelwald an vorzüglicher Lage – die Gedanken an unsere Ferien dort hatte uns der Beitrag im “Naturfreund” 1/2018 über die umfassende Erneuerung geweckt.
Mit unserem Jüngsten fühlten wir uns wohl im eigenen Familienzimmer, auf dem Rasen vor dem Chalet abends nach strenger Wanderung, langgestreckt mit schweifendem Blick auf Fels, Eis und Matten unter dunkelblauem Firmament.
Am Tisch eine nette deutsche Familie, er Lehrer, machte uns aufmerksam darauf, dass wir die einzigen Schweizer Gäste seien. Auf unvergesslichen Touren Eindrücke, so die zarten Asiatinnen mit leichten Schühlein zuversichtlich auf dem Weg zum Faulhorn, dann eine Bergblumenwelt rund um den Bachsee wenig später, Dohlen mit ihren Flugkünsten und ihrem heiseren Gezwitscher.
Einmal hinauf zur Pfingstegg und Richtung Weg über dem Gletscher gestrebt, da kommt eine Sitzbank in eingezäunter Weide scheinbar gerade recht, das Picknick in aller Ruhe zu verzehren. Aber oha, bald kommt Besuch: Schafe, Esel, allerhand Gefieder scheinen nur auf uns gewartet zu haben. So langsam wandelte sich der Spass in Abwehr, die Viecher benahmen sich immer aufdringlicher. Das freche Huhn pickte einfach zwischen den Sitzlatten nach den Happen, und schliesslich brauchte nur noch das Schwein dahergetrottet zu kommen, da flüchtete meine Liebste aus dem Gehege, und die Verpflegung wurde ausserhalb und in Sicherheit vor gar zuviel Natur abgehalten …
27.1.2021 / Werner Nüssli